Danke...
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Üblicherweise
stehen bei vielen Kirchenmusikern auf solchen Seiten wie hier Studienorte,
Meisterkurse, Orgellehrer etc.. Da ich mich aber eigentlich nicht als "typische"
Kirchenmusikerin sehe, fange ich vielleicht so an:
Nachdem ich mich
bereits durch ein Studium durchgeschlagen hatte, kam ein Pfarrer irgendwann
auf die seltsame Idee, mich mal an eine Orgel zu setzen, da der eigentliche
Amtsinhaber an jenem Tag ausgefallen war. Es folgten Orgelstunden, dann
ein D- dann ein C-Schein und schliesslich ein Kirchenmusikstudium und eine
hauptamtliche Stelle.
Wie, so einfach?
Nein, eigentlich
nicht.
Eigentlich war alles ganz anders, weshalb ich mich heute auch
ein wenig als eine "andere" Kirchenmusikerin sehe.
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Die Gründe sind
vielfältig -
Zunächst saß ich mit 25 Jahren zum erstenmal an einer
Orgel, also ziemlich spät.
Ebenfalls in diesem zarten Alter geriet ich in das Umfeld von "Kirche",
also ebenfalls ziemlich spät. Allerdings war das auch hilfreich, wie ich
fand, denn ich konnte anderen Sinnes und Auges erfassen und bewerten, was ich
da sah und hörte. Vielleicht durch die "Gnade der unvoreingenommenen
Begegnung", wenn man so möchte. Es ist sicherlich von Vorteil, wenn
man Kirche samst ihrer Strukturen auch mit den Augen des Aussenstehenden betrachten
kann....Vieles sprach mich da an und vieles eher sehr wenig. Es begegneten
mir Menschen, die mich sehr beeindruckten und solche, die...
Kirchenmusik ist
ein hartes Brot, nicht nur musikalisch.
Ich habe viele Kirchenmusiker gesehen, die an Gemeinden verzweifelten, an Pfarrern,
Presbyterien und (meist zuerst) an sich selbst. Lebensangst und künstlerische
Exzentrik paarten sich oft mit religiös bedingten Beschädigungen,
die zu dem führen, was ich im Stillen "Kirchenschaden" nenne.
Und das soll jetzt überhaupt nicht abfällig klingen.
Mich hat wirklich
noch nie interessiert, wer den tollsten Reger spielt, den schwierigsten Widor,
wer welchen Preis gewinnt etc.. Kirchenmusiker, die nur über ihre Orgel
(und ihre Orgelkünste) reden, langweilen mich tödlich, und leider
gibt es davon sehr viele, woran auch die Kulturpolitik der letzten Jahrzehnte
nicht ganz unschuldig ist...
Wie auch immer -
Kirchenmusik hat nach meiner persönlichen Einschätzung langfristig
nur dann eine Perspektive, wenn bereits in der Ausbildung großen Wert
auf Vielseitigkeit gelegt wird. Orgelvirtuosität allein ist heute nicht
mehr Hauptkriterium in der Kirchenmusik.
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